Monatsrückblick Mai 2025
Mein Mai 2025 stand unter dem Motto „Fad war mir nie!“. Schade eigentlich, denn das ist genau das, was ich mir wünsche: Fadesse. Aber so wie ich das Leben angehe, wird das wohl nix. Eine bessere Work-Life-Balance würde mir gut tun oder eine Weitwanderung. So, jetzt steht es da, schwarz auf weiß. Mit dieser Idee liebäugle ich sowieso schon seit einigen Jahren.
Aber hoppla, nicht schon wieder so schnell! Wir sind ja erst im Mai, oder? Und so sitze ich bei schwülem Wetter (es hat sage und schreibe 28 Grad) in die Tasten und berichte über diesen absolut verrückten Monat.

Rückreise Sizilien
Wie fleißige Leserinnen und Leser meines Reiseblogs wissen, verbrachte ich März und April mit einem Wohnmobil auf Sizilien. Irgendwann geht jedoch die schönste Reise zu Ende und wir buchten eine Fährüberfahrt von Palermo nach Genua.
In den verbliebenen Tagen tauchten wir noch einmal in das sizilianische Leben ein und besuchten meinen Lieblingsort Castelbueno, machten eine Wanderung zur Grotta Grattera in Gratteri (welch schöner Zungenbrecher) und bummelten durch Collesano. Schließlich wurde das letzte Mal Eis im Brioche bestellt, die letzten Spaghetti Vongole gegessen und wir trudelten in Palermo ein.
Die Fährüberfahrt ging problemlos von statten, nur das Ende hatte es in sich. Mit drei Stunden Verspätung kamen wir in Genua an. Logischerweise wollte jeder schnell von Bord, jedoch gab es Probleme mit den Aufzügen, Durchsagen von der Crew waren Mangelware und wir durften nicht von Bord. Die Stimmung auf dem Schiff so aufgeheizt, dass sich Passagiere und Crewmitglieder Schreiduelle lieferten. Während die ersten Autos von den Decks ins Freie fuhren, standen die Passagiere, die zu Fuß vom Schiff gingen, so auch ich, vor verschlossenen Türen.
Denn in Genua sollten sich die Wege von meinem Liebsten und mir trennen. Er fuhr mit dem Wohnmobil Richtung Wien weiter und ich wollte mit meinen Freundinnen noch einige Tage in Genua genießen.



Buonasera Genua!
Nach 45 Minuten durften auch die Fußgänger endlich die Fähre verlassen und ich lief Richtung Altstadt, wo meine Freundinnen in einem Apartment auf mich warteten.
Wegen meiner langen Reise auf Sizilien hatte ich mich auf Genua überhaupt nicht vorbereitet. Das einzige, was ich wusste, dass die Stadt über einen Hafen verfügt. Ich stellte mir die Stadt so ähnlich vor wie Neapel. Weit gefehlt! Genua ist ganz anders.
Da sind zum einen die pompösen Rolli-Paläste, deren Entrees man ohne zu bezahlen besichtigen darf. Es gibt winzig kleine Geschäfte mit antiken Einrichtungen in den schmalen Gassen in der Altstadt, allerlei StreetArt an den Wänden und weil die Stadt zu Füßen des ligurischen Apennin liegt, gibt es auch Aufzüge und Standseilbahnen, die es zu verwenden gilt, um einen schönen Ausblick auf die Stadt zu haben. Wir besuchten sowohl einen Flohmarkt als auch das Fischerdorf Boccadasse. Gegessen haben wir übrigens immer und überall vorzüglich.
Es war eine rundherum vergnügliche Reise!



Mit dem Nachtzug ging es von Genua retour nach Wien, was sich wider Erwarten als entspannte Reise entpuppte.
Wien, Wien, nur du allein
In Wien angekommen, wollte ich natürlich vieles nachholen, was ich glaubte, versäumt zu haben. Ich besuchte eine Kinovorstellung nach der anderen, organisierte Arzttermine, umarmte die Nachbarin, saß in Kaffeehäusern zum Plaudern, spazierte über die Baumgartner Höhe, ging zum Friseur und arbeitete.
Doch dann wurde es wieder Zeit zum Kofferpacken und ich landete auf Einladung von Tschechien Tourismus in Mittelböhmen.
Kutna Hora und Umgebung
Wer von euch war schon in Mittelböhmen? Die St.Barbara Kathedrale in der kleinen Stadt Kutna Hora zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und das zurecht. Doch auch in der Umgebung sind touristische Kleinode zu finden, wie zum Beispiel die Kurstadt Poděbrady oder auch Kolín mit seiner gotischen Kirche. Eines meiner Highlights war der Besuch des Sommerhäuschens des Schriftstellers Bohumil Hrabal und sogar die leider verregnete Fahrt entlang des Elbradwegs konnte mich entzücken.
Alles in allem war es eine hervorragend organisierte Pressereise, von der ihr bald mehr lesen dürft.





Abschied nehmen
Vor fast genau einem Jahr ist mein Vater gestorben (siehe Monatsrückblick Juni 2024) und schnell war nach den Gesprächen mit meinen Geschwistern klar, dass wir unser Elternhaus verkaufen würden. Tja, und letzte Woche war es dann soweit, der Vertrag wurde unterschrieben. Ein letztes Mal ging ich durch die Räume, die ich mein Zuhause nennen durfte. Ein letztes Mal bewunderte ich die Pfingstrosen im Garten, die mein Vater so liebte, und besuchte die Goldfische im Teich.

Und ja, ich bin traurig. Sehr, sehr traurig.
Was tat sich sonst noch so in Wien?
Eigentlich wollte ich in Wien wieder einmal in die Oper gehen, hatte aber keine Chance, eine Karte zu ergattern. Stattdessen habe ich das Veranstaltungsprogramm durchforstet. Einmal nahm ich mit Gleichgesinnten am Vienna City Gallery Walk durch Galerien im ersten Bezirk teil und besuchte seit langer Zeit wieder die Akademie der Bildenden Künste. Ein weiterer Wien Spaziergang führte mich auf Spuren von Musikern durch Wien.

Welche Filme habe ich im März 2025 im Kino gesehen?
Wie bereits erwähnt, war der Mai sehr kinolastig. Lustig war die Premiere von „The Phoenician Scheme“ im Gartenbaukino. Die Gäste konnten verkleidet kommen und viele nutzen diese Möglichkeit. Ansonsten habe ich folgende Filme gesehen:
- Nebelkind. The end of silence
- Oslo Stories: Träume
- The Witness
- Agent of Happiness
- Ocean von David Attenborough
- The Phoenician Scheme
- Harvest
Heute Abend (Samstag, 31.Mai) gehe ich auch noch ins Kino und zwar zum Vienna Shorts Filmfestival im Metro Kino.
Am besten gefallen von der Liste hat mir übrigens „The Witness“ und „Agent of Happiness“. Ersterer spielt im Iran und zeigt die Macht der Männer. Der zweite Film spielt in Bhutan und führt den Begriff Glücksindex ad absurdum. Ebenfalls gut gefallen hat mir der Film Harvest, der allerdings sehr düster ist.

Welche Bücher habe ich im Mai 2025 gelesen?
Ich weiß zwar nicht wann ich das alles gelesen habe, aber mein Mai war reich an lesenswerten Büchern.
- Natasa Dragnic: Immer wieder das Meer
- Karina Urbach: Das Haus am Gordon Place
- Anne Cathrine Braun: Rosa
- Deborah Masson: Ihre letzte Nacht
- Mario Giordano: Terra die Sicilia. Die Rückkehr des Patriarchen
- André Aciman: Call me by your name
- Anna Hope: Wo wir uns treffen
- Katharina Köller: Wild wuchern
Mein absolutes Lieblingsbuch aus dieser Liste ist „Wild wuchern“. Ich habe es am Bahnhof gekauft und bei der Zugfahrt von Oberösterreich nach Wien in einem Rutsch ausgelesen. Absolute Empfehlung!

Und sonst so:
Zweimal habe ich im Mai 2025 Flöte geübt, einmal hatte ich Flötenstunde und habe sogar besser geflötet als befürchtet.
Gelaufene Schritte: 314.148 (210,48 km)
Blogbeiträge im Mai
Auch im Mai sind einige Blogbeiträge online gegangen. Für den Blogbeitrag Mein Lieblingsort auf Sizilien haben mir einige Reiseblogger einen Beitrag geschickt. Gastautorin Sonja war auch wieder fleißig und hat über ihren Transitflug in die USA geschrieben. Außerdem beendete ich endlich den Artikel über Bücher über Triest.
Abspann:
Danke an Sonja, Doris, Maria, Karin, Regina, Renate, Sophie, Brigitte, Katharina, Sabrina, Theresa, Gabi, Werner und an the-one-and-only beim Verschönern meines Mai.
Ein Zitat möchte ich euch noch für den Juni mitgeben. Es stammt von Roger Willemsen und gefunden habe ich es im Buch „Drei Meter dreißig“ von Jaqueline Scheiber.

2 Kommentare
Hinterlassen Sie einen Kommentar

GUDRUN KRINZINGER
Reiseblog von einer reiselustigen, strickbegeisterten, lesesüchtigen und fotografiewütigen Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Seit 2010 schreibe ich über meine Reisen auf dem Blog Reisebloggerin.at.
Danke, dass ich indirekt ein winzig kleines Bisschen mitleben darf bei deinen Reisen und deinem sonst auch nicht gerade faden Leben. Aber ich glaube, du willst es doch gar nicht fad.
Oh doch!